VVN-Logo VVN-Logo
01.07.1997
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschisten

Baden-Württemberg



antifNACHRICHTEN an9707

Heft Nummer 3/1997


50 Jahre VVN in Südbaden:

Das humanistische Erbe des Antifaschismus bewahren

Redaktion


Mit einer gemeinsamen Festveranstaltung in Freiburger Kolpinghaus begingen am 7.5.1997 die VVN-Kreisvereinigungen Freiburg, Müllheim, Offenburg/Ortenau und Emmendingen das 50-jährige Jubiläum der VVN Südbaden.

Max Heinke, Kreisvorsitzender der VVN-BdA Freiburg begrüßte die zahlreichen TeilnehmerInnen. Der Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, Dr. Rolf Böhme dankte in seinem Grußwort für das Engagement der VVN-Bund und die gute Zusammenarbeit. Weitere Grußworte hielten Oskar Birkenfelder von der Sinti-Union Deutschland, Horst Luppe von der Freiburger Friedenswoche und Friedensforum und Hennig Wellbrock von der Deutsch-Israelitischen Gesellschaft.

VVN-Gründungsmitglied Inge Kaufmann, die maßgeblich an der Erarbeitung des von der Stadt Freiburg geförderten Videofilms "Es geschah in unsrer Stadt, Freiburg 1933 - 1945" mitgewirkt hat, berichtete in ihrem Festvortrag vom Aufbau und Wirken der VVN in Freiburg. Sie schlug einen weiten Bogen von der Aufgabenstellung zur Zeit der Gründung, die damals die Wiedereingliederung der AntifaschistInnen ins Berufsleben, Wiedergutmachung und dem Kampf gegen Nazi-Anhänger bis zur Arbeit der VVN-BdA heute: Geschichtsbewußtsein vermitteln, rassistischem und neofaschistischem Gedankengut das humane Erbe des Antifaschismus entgegensetzen.

Der Kreisvorsitzende der VVN-BdA Emmendingen, Reinhard Opitz überbrachte die Grüße namhafter Persönlichkeiten, aus Emmendingen-Waldkirch, darunter der Waldkircher Bürgermeister Leibinger und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Emmendingen, Ute Tschemacher und verlas Grußadressen des Bundestagsabgeordneten Peter Dreßen, SPD- und VVN-BdA-Mitglied und der Landtagsabgeordneten Marianne Wonnay, SPD. Auch der Bundestagsabgeordnete Gernot Erler und Pfarrer Keller von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hatten Grußadressen an die Festversammlung gerichtet. Pfarrer Keller betonte in seinem schriftlichen Grußwort die Verbundenheit seiner Organisation mit der VVN-BdA in der gemeinsamen antifaschistischen Grundhaltung: "Wir wissen uns einig in der Forderung, daß die überlebenden Opfer des Terrors zwischen 1933 und 1945 entschädigt werden und alle dem Vergessen entrissen werden. Wir wissen uns einig in der Forderung, daß die Schuld der Täter in keinem Fall verschwiegen werden darf... Möge ihre Organisation in der Öffentlichkeit in Zukunft mehr Gehör finden, als bisher..."

VVN-BdA Bundessprecher Ulrich Schneider hob hervor, daß der noch immer unerfüllte Schwur der šberlebenden von Buchenwald: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel" bleibende Verpflichtung antifaschistischer Arbeit ist. Der Bundessprecher verwahrte sich in seiner Rede gegen die ständigen Angriffe des "Verfassungschutzes" auf die VVN-BdA als "linksextremistisch beeinflußte Organisation". Mit Dankesworten an die vier anwesenden Gründungsmitglieder, die mit einer Erinnerungsmappe und einem Blumenstrauß geehrt wurden, erreichte die Veranstaltung einen festlichen Höhepunkt.

Der Festveranstaltung schließt sich eine ganze Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, Filmen und Ausstellung zu 50 Jahren VVN an. Die Reihe endet am 27. Oktober mit einem Konzert gegen Rechts mit Franz Josef und Kai Degenhardt. Erfreulich, daß die Badische Zeitung ausführlich über die Feier berichtete. Was "in diesem unserem Lande" wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit ist.


antifaNACHRICHTEN werden herausgegeben von der VVN/BdA Baden-Württemberg.
V.i.S.d.P.: Dieter Lachenmayer.

VVN-LOGO VVN-BdA Baden-Württemberg
Böblinger Strasse 195
D-70199 Stuttgart

Tel. 0711 / 60 32 37 Fax 0711 / 60 07 18
e-mail: vvnbda.bawue@planet-interkom.de

© 1997 J. Kaiser