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Bücher und Lesetips

Hitlers Vollstrecker Ganz gewöhnlicher Deutsche und der Holocaust

Kein Buch über den Holocaust erregte in der letzten Zeit dermaßen die Gemüter von Historikern und Öffentlichkeit wie Goldhagens Studie über die ganz gewöhnlichen Deutschen, die an der Vernichtung ovn Millionen von Juden beteiligt waren. Ein Großteil der Kritik geht an den Intentionen Goldhagens vorbei: Weder spricht er von einer "Kollektivschuld" noch ergeht er sich in moralischer Empörung angesichts des Grauens.

Seine Grundthese: die (in der Tat einzigartige) rassisch-biologische Begründung des Antisemitismus in Deutschland ist Grundlage dafür, daß die Mehrzahl der Deutschen den antisemitischen Verfolgungen nicht ohnmächtig zusahen, sondern sich zustimmend verhielten. Das "kognitive Modell" Antisemitismus sorgte dafür, daß die Täter - soziologisch nicht spezifizierbar - aus allen gesellschaftlichen Gruppierungen kamen. Die Vorstellung, es hätte jeder sein können, ist, was viele Kritiker nicht wahrhaben wollen. Die Auseinandersetzung mit dem "Täteraspekt" ist es aber, mit der Goldhagen das Verständnis des Holocaust fördert.

"Die Radikalität, mit der Goldhagen siene Thesen entfaltet, zwingt zum Überdenken bisheriger Sichtweisen... Goldhagens Fallstudien über die Täter und ihre Motive sind breiter fundiert und gründlicher reflektiert, als alle bisherigen Untersuchungen." (Volker Ulrich / DIE ZEIT)

"eine meisterhafte und überzeugende Argumentation ... Eines der wenigen neuen Werke, die die Bezeichung Meilenstein verdienen." (THE NEW YORK TIMES)

"Wir sind in einer Renaissance des NACHDENKIEN _ DURCH Goldhagen." (Hildegard Hamm-Brücher)

Siedler-Verlag / 3-88680-593-X / Ort ? 1996 / DM 59,80

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