VVN-Logo VVN-BdA Baden-Württemberg, Böblinger Strasse 195, D-70199 Stuttgart / Tel. 0711/603237 Fax 600718 14.09.2003

Proteste gegen Filbinger Ehrung:

Ein furchtbarer Jurist, ein schrecklicher Ministerpräsident, eine geistig-moralische Katastrophe

Gemeinsam mit der IG Metall und anderen Organisationen im Antifaschistischen Netzwerk Ludwigsburg ruft die VVN-Bund der Antifaschisten zu Protesten gegen die Ehrung des ehemaligen Ministerpräsidenten und heutigen Ehrenvorsitzenden der CDU, Hans Filbinger auf. Filbingers "Verdienste" sollen am kommenden Dienstag, 16.9. durch einen offiziellen Empfang der Landesregierung in Ludwigsburg gewürdigt werden.

"Angesichts Filbingers Vergangenheit gibt es an diesem Mann nichts zu würdigen und zu ehren", erklärte dazu Werner Pfennig, Landes- und Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten.

Deshalb rufen die Antifaschisten zu einer Kundgebung um 16.30 Uhr in der Ludwigsburger Fußgängerzone auf.
Dort wird Werner Pfennig neben anderen RednerInnen eine "Laudatio" der anderen Art auf Filbinger halten.


Hans Filbinger -
mit 90 nichts dazu gelernt:

Ein furchtbarer Jurist -
ein schrecklicher Ministerpräsident -
eine geistig-moralische Katastrophe!

Flugblatt DOWNLOAD hier

Gemeinsam gegen Rechts -
Für Demokratie und Menschenrechte
Dienstag 16. September
16.30 Uhr Ludwigsburg

Fußgängergängerzone/Kirchstr. vor der Kirche

Kernpunkte davon hat Pfennigs Organisation, die VVN-BdA auf einem vierseitigen Flugblatt festgehalten. Es zieht eine bedrückende Bilanz der angeblichen Verdienste Filbingers:
  • Als Marinerichter wirkte er selbst noch nach Kriegsende an drakonischen Strafen u.a. für antinazistische Äußerungen mit.
  • Er war maßgeblich an mindestens vier Todesurteilen beteiligt.
  • Nach der Befreiung (die er als "Unheil" bezeichnete) erinnerte er sich zunächst nicht mehr an diese Todesurteile und -vollstreckungen; allerdings an seine angebliche Zugehörigkeit zum Widerstand.
  • Seine Wahl zum Ministerpräsidenten verdankt er zum erheblichen Teil dem wahltaktischen Verhalten der NPD.
  • Als Ministerpräsident ging er mit den selben ordnungspolitischen Maßstäben, die er als Marinerichter angewandt hatte, gegen politische Gegner vor: In Baden Württemberg wurden im Rahmen der Berufsverbotepraxis die meisten "Überprüfungen" vorgenommen und die meisten Berufsverbote verhängt.
  • Flüchtlingen, die Schutz vor dem faschistischen Putschregime in Chile suchten verweigerte er die Aufnahme und damit auch die Befreiung aus den Pinochetkerkern.
  • Studenten und Hochsschullehrer wurden von ihm des Terrorismus bezichtigt. Die demokratische Interessenvertretung der Studentenschaft aufgelöst.
  • Mit dem Studienzentrum Weikersheim gründete Filbinger eine "Denkfabrik" am äußersten rechten Rand, die ausgewiesene Nazis und Neonazis als Referenten umwirbt.
  • Filbinger selbst ist Mitglied in mehreren Organisationen der äußersten Rechten, die ihrerseits engste Beziehungen zu Nazis und Neonazis unterhalten.
Die offizielle Ehrung eines solchen Mannes ist und bleibt ein Skandal!

(Dieter Lachenmayer)

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